carmelo ezpeleta hat in imola angekündigt, dass die wsbk ab 2014 die evo-regeln aus der british superbike einführen wird. also eine art crt-klasse wie sie derzeit bereits in der moto-gp praxis ist, um somit die teilnehmerzahlen und die attraktivität für die fans zu erhöhen.
die wsbk steckt in der krise, das steht fest. in der letzten zeit gab es genug überlegungen der verantwortlichen, wie man die klasse attraktiver machen kann, für fans, für teams und für fahrer. sei einigen jahren leidet die klasse unter team- und fahrerschwund und man ist auf dem stand angelangt, wie es die moto-gp vor einigen jahren war. auch die zuschauerzahlen sinken von jahr zu jahr.
nun hat der dorna-chef carmelo ezpeleta in imola seine vorstellungen über die zukunft der wsbk kundgetan: "das geschäft des motorsports ist es, spektakuläre rennen für die zuschauer und das tv zu liefern. derzeit haben wir lediglich 18 fahrer im feld der superbike weltmeisterschaft. die geringe zahl der ist wohl auf die kosten zurück zuführen. wir brauchen neue technik-regeln um die kosten drastisch zu reduzieren um so wenigstens 24 piloten an den start zu bekommen. die hersteller sollen weiter zwar weiter experimentieren, aber es fehlt wohl das geld. wir sind nun der meinung, dass man sich in der superbike weltmeisterschaft wieder den serienmotorrädern annähern soll. so haben wir auch entschieden, ab 2014 eine neue kategorie einzuführen, die evo-klasse. sie ist weit näher an den serienmaschinen als bisher, aber viele dinge bleiben gleich wie derzeit bei den superbikes, so etwa fahrwerk, bremsen und reifen. auch die leistung der motorräder muss ähnlich wie jetzt bleiben. ziel ist es, dass auch private teams mit geringen budget an den start gehen können aber trotzdem konkurrenzfähig mit den grossen teams sind. die evo-klasse ist mittelfristig wohl der beste weg um die kosten zu reduzieren. leistung und technik bleiben trotzdem auf hohen niveau. die zeiten sind schwierig, da kann der motorradrennsport nicht über den verhältnissen leben, weder in der wsbk noch in der moto-gp."
das heisst nun, es gibt in zukunft in der wsbk eine zwei-klassen-gesellschaft. so soll die neue evo-klasse eine eigene wertung bekommen. ezplezeta meint, dass auch die crt-klasse in der moto-gp funktioniert hat und sich die privaten teams den werksteams angenähert haben. in der wsbk soll diese annäherung den teams noch leichter gemacht werden, denn die evo-klasse hat die gleichen modelle, nur die vorbereitung der maschinen ist auf einem niedrigeren, billigeren level. dazu hat ezpeleta die hersteller gebeten, mindestens vier repliken der derzeitigen maschinen für einen preis von € 300.000,- zu produzieren und kundenteams zur verfügung zu stellen. das ganze funktioniert aber erst, wenn auch genügend privatteams interesse an den maschinen zeigen. hinzu kommt noch, dass die dorna den finanziell schwachen teams auch dahingehend unter die arme greifen wird, dass die kosten für die überseerennen unterstützt werden sollen.
ob die pläne so wie sie von den bossen angedacht sind auch funktionieren werden, wird die nahe zukunft zeigen, ob es überhaupt genügend interessenten gibt. die frage stellt sich jedenfalls, warum soll ein privatteam in die wsbk einsteigen, wenn man doch mit dem gleichen system auch in der moto-gp fuss fassen kann. zwei serien die zum füllen des fahrerfeldes die gleichen kompromisslösungen anbieten!?
Kommentar schreiben