aprilia dorsoduro 1200 - das unvernünftige spass-bike

aprilia baut exklusive, schöne motorräder für menschen, die an der unvernunft viel spass haben. so auch die neue aprilia dorsoduro 1200.

 

fangen wir also bei der optik an, rassig italienisch, klar. die silhoutte mit den kantigen lufthutzen, reduziert auf das wesentliche. den aprilia-spezialisten fällt natürlich sofort die neue radabdeckung und die kunststoffabdeckungen bei den schalldämpfern auf. das seitliche federbein, mit den gelben federn, ist genauso ein hingucker, abgerundet durch die goldene upside-down-gabel.

 

dann kommen wir zum herzstück, dem 90-grad-v-motor mit 1.197 ccm hubraum, flüssigkeitsgekühlt, vierventiltechnik, zwei obenliegende nockenwellen, doppelte einspritzdüsen je zylinder. er leistet gnadenvolle 96 kw/130 ps und hat ein drehmoment von 115 nm. die grossen schalldämpfer tragen das ihre zu dem fetten sound bei, der mit jedem gasstoss verbunden ist. bei dieser leistung und dem fetten sound ist vorsicht angesagt, wenn da nicht die helferlein wären.

 

also startet man erst mal mit dem "rain-modus", da wird die kraft des aggregats auf 74 kw/100 ps reduziert. das ansprechverhalten ist defensiv ausgelegt und es ist beim anfahren recht hilfreich. es dauert nicht lange und man möchte mehr. einfach auf den "touring-modus" schalten, und schon hat man die 130 pferdchen parat. allerdings ist auch hier die leistung noch ein wenig gezügelt, genau richtig für entspanntes tourenfahren mit etwas hang zur landschafts-betrachtung. wer dann von der landschaft genug hat, schaltet eben auf den "sport-modus", und ab geht die post. die leistungsentfaltung ist brachial und die lastwechsel beim drehen dam gashahn sind nicht von schlechten eltern. hier offenbart sich dann die gewaltige kraft, die auch ein wenig übung und gewöhnung erfordert. der motor hängt schön am gas und das breite drehmomentband lässt das herz höher schlagen. ab 2500 umdrehungen ist die leistung da und macht laune, allerdings lässt es im oberen drehzahlbereich etwas nach und es leidet die spritzigkeit darunter.

 

die techniker bei aprilia stellen einen weiteren helfer auf der dorsoduro 1200 zur verfügung, eine dreistufige traktionskontrolle (atc). eine nette unterstützung bei staubiger oder regennasser strasse. man kann die traktionskontrolle am linken lenker bedienen und kann auch komplett abgeschaltet werden. hat man sie eingeschaltet, dann darf man über eine gelb flackernde lampe nicht erschrecken.

 

auch neue räder hat man der dorsoduro verpasst und spart dabei 2,3 kilogramm. insgesamt hat die neue auch etwas abgespeckt, so wurden rund 3 kilogramm eingespart, was sich auf die agilität nur positiv auswirken kann. sie bringt nun insgesamt 209 kilogramm auf die waage. bereift ist die neu mit pirellis diablo rosso II und ist damit bei forscher gangart gut kontrollierbar. die brembo bremsen sorgen für sehr kontrollierbare bremsmanöver und packen auch ganz schön zu. das bosch-abs ist bei schlechten fahrbahnbedingungen vertrauenserweckend, kann aber auch komplett abgeschaltet werden.

 

beim komfort ist man dann ein wenig enttäuscht, die aufrechte sitzposition ist zwar angenehm, allerdings nicht langstreckentauglich. aber im kurvigen gelände und auf bergstrassen, hat man mit der nach vorne orientierten sitzposition seine wahre freude. aber für wirkliche langstreckenfanatiker ist sie auch nicht gemacht, sie soll ein reines funbike sein, mit dem seine wahre freude in den kurven auslebt. das zeigt auch der tankinhalt, mit 15 liter tankvolumen sollte man sich nicht allzu weit von der nächsten tankstelle entfernen, denn der durst des 1200er triebwerks ist auch nicht von schlechten eltern.

 

wer also seinen spass auf landstrassen und berstrassen ausleben will, ist mit der 2012er aprilia dorsoduro 1200 mehr als gut bedient.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0