dakar 2012: nachbetrachtung - marc coma spricht über die 2012er dakar

nachbetrachtung:

 

zugegeben, es war unbestritten eine der härtesten dakar's in den letzten jahren, aber auch eine der schönsten. mit peru ist ein weiteres land in südamerika in dakar-planung mit eingeschlossen worden und hat die veranstaltung sicher bereichert. aber es gab auch einige ungereimtheiten....

 

da gab es einige diskussionen um vergebene oder nicht vergebene zeitstrafen und der veranstalter wurde diesbezüglich lautstark kritisiert. so hiess es allerorts, dass französische fahrer von den französischen veranstaltern bevorzugt behandelt worden wären. rennkommissare und jury sollen bei regelverstössen von französischen fahrern ein bis zwei augen zugedrückt haben.

 

es gäbe da einige beispiele aufzuzählen.

 

der gewinner der automobilwertung, stephane peterhansel hatte etwa auf der etappe 09 den motorradfahrer filippo ciotti in einer furt angefahren. peterhansel wollte nicht warten, bis ciotti sein motorrad wieder flott bekam, nachdem er in der furt stecken geblieben war. ciotti wurde von peterhansel am rücken getroffen und sein motorrad versank in den fluten. viele forderten für dieses vergehen von peterhansel eine reaktion der jury. eine zeitstrafe wäre angebracht gewesen. keine reaktion vom veranstalter...

 

hingegen hat in der truck-klasse ein polnisches team ein anderes fahrzeug von hinten angefahren. das team wurde auf der stelle von der jury disqualifiziert...

 

andererseits gab es eine zeitstrafe für husqvarna piloten paulo goncalves wegen unerlaubter hilfestellung. er bekam 6 stunden strafzeit aufgebrummt, nachdem er vom niederländer verhoeven angeschwärzt wurde. andere fahrer wollten dies allerdings nicht bestätigen. die jury glaubte verhoeven und verpasste goncalves die saftige zeitstrafe, womit alle chancen auf eine vordere platzierung für ihn dahin waren. ein kommentar von den veranstaltern zur gegendarstellung von seinem team gab es nicht...

 

dann gab es die zeitkorrektur auf der etappe 08 von cyril despres, wo marc coma die schlammfalle umfuhr, er dem franzosen eine ordentliche zeitpackung aufbrummte. nur es nutzte ihm nichts, despres bekam von der jury seine verlorene zeit wieder gutgeschrieben.

 

mag alles auch nur zufall sein, aber die schieflage der entscheidungen der veranstalter, die sich zugunsten der französischen fahrer heraus kristallisiert, ist nicht mehr von der hand zu weisen. vor allem wenn dann der veranstalter auch noch zu sämtlichen vorwürfen schweigt...

 

marc coma im interview zur dakar 2012:

 

der 35-jährige marc coma spricht über seine zehnte teilnahme bei der dakar, wo er als ganz grosser favorit für den sieg gehandelt wurde. erst ein navigationsfehler in der ersten hälfte des rennens und vor allem die überraschende entscheidung der rennleitung, die die strecke und das klassement in der achten etappe änderten, beeinflussten schlussendlich den ausgang der dakar 2012 massgeblich. trotzdem behielt marc bis zur vorletzten etappe seine siegchancen, erst mit sein getriebeschaden beraubte ihn all seiner siegmöglichkeiten. er beendte die rally schlussendlich auf dem zweiten gesamtrang.

 

wie ist deine bilanz für die dakar 2012?

"ich denke, wir können eine positive bilanz ziehen. wir haben gut gekämpft und hatten bis zum schluss ausgezeichnete möglichkeiten um den sieg zu kämpfen. es ist die entscheidung des veranstalters schwer zu verstehen, wo sie verlorene zeit cyril despres zurück gegeben haben, der an dem tag zeit verlor. aber abgesehen davon denke ich, wir haben ein sehr gutes rennen abgeliefert."

 

zweiter gesamtrang, dein ziel war der sieg, wie denkst du über das ergebnis?

"ziel war es zu gewinnen, aber wenn man die ergebnisse analysiert, kann man sehen, das wir den zweiten platz gewonnen haben und nicht den ersten verspielt. ich denke wir können zufrieden sein."

 

die mechanischen probleme sind immer zu berücksichtigen, aber sie tun sicher mehr weh wenn sie in den letzten tagen kommen?

"es war schon sehr schwierig die rallye zu gewinnen, weil es eine komplizierte streckenführung war, mit einer menge von kilometern und vielen dünen. aber es ist wahr, wenn so ein problem am ende kommt, tut es mehr weh. aber es ist teil des spiels und in bei der dakar können immer mechanische probleme auftreten."

 

was war das härteste in dieser ausgabe der dakar?

"ich denke die tatsache, dass ich in manchen momenten das gefühl hatte, gegen zu viele faktoren kämpfen zu müssen."

 

wie anspruchsvoll war diese ausgabe der dakar?

"zu beginn der rallye in argentinien, war es sehr schwer wegen der wetterbedingungen, wir hatten 50 grad und strecke war sehr schlecht wegen des regens in den letzten tagen. in chile fanden wir ein gelände vor, das jeder schon kannte, und jeder wusste, was ihn erwartet. schliesslich überraschte peru uns bei der routenwahl, die sehr hart war. ich glaube niemand hat solche schwierigkeiten in den letzten tagen erwartet."

 

wie war es für dich, als pedrero aufgeben musste?

"ich bin sehr glücklich mit der arbeit von joan pedrero. am ende warf ihn ein mechanisches problem aus der rallye. ich glaube er ist ein ganz wichtiger bestandteil des teams. die tatsache, dass er nicht bis zum ende dabei war, war ein rückschlag. ideal wäre natürlich eine unterstützung bis zum schluss gewesen."


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